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Usinger Anzeiger

Tiere sind keine Verfügungsmasse

09.09.2013 - OBERREIFENBERG

KIRCHE Tiersegnung beim ökumenischen Gottesdienst an der St. Gertrudiskapelle in Oberreifenberg unterm freien Himmel

(bks). Am Samstagnachmittag war großes Gebell auf dem Kapellenberg in Oberreifenberg zu vernehmen. Zirka 20 Hunde kamen mit ihren Frauchen und Herrchen zum ökumenischen Tiergottesdienst. Dieser wurde gestaltet vom evangelischen Pfarrer Christoph Wildfang, der Gemeindereferentin für die katholischen Gemeinden in Ober- und Niederreifenberg, Sabine Noppeney, sowie Petra Kubitschke-Just vom Kirchenvorstand der evangelischen St. Laurentiusgemeinde.

Sogar Stofftiere

Obwohl der Gottesdienst für alle Tiere, sogar auch Stofftiere, angesagt war, kamen vornehmlich Hundebesitzer, um ihre Lieblinge segnen zu lassen. Nur die kleine Emily brachte in einem Einkaufskorb ihren Hasen Flaffy und hatte auch an Karottenproviant für ihn gedacht.

Sabine Noppeney eröffnete, begrüßt von lautem Hundegebell, den Gottesdienst. Eine gelesene Meditation von Petra Kubitschke-Just leitete das Thema des Gottesdienstes „die Tiere als Mitgeschöpfe“ ein. Bei den gesungenen Liedern stimmten manche Vierbeiner mit ein.

Reflektiert wurde auch der Umgang des Menschen mit den Tieren. Erschreckend hohe Zahlen wurden genannt, wie viele Tiere ein Durchschnittsdeutscher im Leben verzehre. Die zumeist unwürdige Masthaltung lasse den Eindruck entstehen, Tiere seien lediglich eine Verfügungsmasse des Menschen. „Haben Tiere denn überhaupt Rechte?“, fragte Pfarrer Wildfang provokant. „Es gibt nur ein Recht der Schöpfung und dieses Recht ist das Leben“, antwortete er am Ende selbst.

Noppeney hob hervor, dass in der Bibel viele Tiergeschichten zu lesen seien. Die Schöpfungsgeschichte treffe eine eindeutige Aussage: Gott habe jedem Teil seiner Schöpfung die gleiche Liebe und Aufmerksamkeit geschenkt. Sie propagierte einen Wechsel zu einem biozentrischen Weltbild, in dem das ganze Leben im Zentrum stehe und nicht der Mensch als Krone der Schöpfung gelte.

Sabine Noppeney segnete schließlich alle anwesenden Tiere mit Weihwasser und betonte, dass Gottes Segen auch weiter reiche bis zu den daheimgebliebenen Tieren. Einige Besucher ließen ihre Katzen und Meerschweinchen lieber zu Hause und hatten ihre treuen Haustiere im Herzen dabei.

Im Anschluss an den Gottesdienst blieben die Besucher noch bei Kaffee, Getränken und fröhlichen Gesprächen beisammen und bestaunten nebenbei einen außergewöhnlichen Sport. Denn dass man mit Hunden nicht nur Gassi gehen kann, führte Alina Just von der Agility Abteilung des Schäferhundevereins Neu-Anspach vor. Auf der Wiese vor der Kapelle war ein Parcours mit Hindernissen, Tunneln und Slalomstangen aufgebaut.

Pfarrer Christoph Wildfang fand dies eine gute Alternative dazu, dass ein Hund Gassi „gezogen“ werde. „Wie happy ein Hund sein kann, wenn er gefordert wird!“, habe er erstaunt bemerkt. Agility ist ein Hundesport aus England und bedeutet Wendigkeit und Flinkheit und bringt auch Sport und Bewegung für die Hundehalter mit sich. Diese laufen neben ihrem Hund her und rufen ihm Befehle und Ermunterungen zu.

Die Kollekte dieses besonderen Gottesdienstes ging an die spanische Tierschützerin Montse Rodriguez in Cádiz vom Verein „Adóptalo“ (übersetzt: adoptiere ihn/es), die Hunde aus der Tötungsstation rettet. In Spanien werden verlassene Hunde, die nicht innerhalb von 20 Tagen vermittelt werden können, eingeschläfert.

Als Gast war Claudia Schäfer geladen. Sie engagiert sich für die Tierrettung von Spanien nach Neu-Anspach und hatte ihre Hunde Zora und Maxl dabei, die ohne ihre Hilfe nicht mehr leben würden. Seit 2000 macht sie regelmäßig Tierschutzurlaub. Ende September fährt sie wieder nach Cádiz, um für die Tötung vorgesehene Hunde abzuholen, die sie in Pflege nimmt und versucht in Deutschland zu vermitteln.

Wer diese Arbeit mit einer Spende unterstützen möchte, solle dies über den Verein Tierschutz Spanien e.V. tun mit einem Verwendungshinweis „für Montse“, wirbt Claudia Schäfer für eine Spende.

 

Artikel vom 10.09.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 12.09.2013, 02:45 Uhr)

Zur Tiersegnung sind diesmal besonders viele Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern gekommen. Foto: cwa

Beim Tiergottesdienst singen auch die Hunde mit

Von Corina Appel

      An der Gertrudiskapelle dreht sich einmal im Jahr alles um die Vierbeiner

Die Tiersegnung an der Gertrudiskapelle zu besuchen, ist für viele Haustierbesitzer selbstverständlich. Aber nicht überall werden Hunde als Geschöpfe Gottes betrachtet.

Oberreifenberg. 

„Tiere sind auch Geschöpfe Gottes. Wer die Bibel liest, kann zu keinem anderen Schluss kommen“, sagte die Gemeindereferentin Sabine Noppeney. Aus diesem christlichen Gedanken heraus fand am Samstag wieder ein ökumenischer Gottesdienst an der Getrudiskapelle statt, bei dem sich alles um die geliebten Vier- und Zweibeiner drehte.

Pfarrer Christoph Wildfang richtete seinen Blick auf die Haustiere und vor allem auf die vielen Hunde, die ihre Besitzer zum Gottesdienst mitgebracht hatten. „Alle Tiere haben einen Namen. Sie heißen nicht nur einfach Hund. Und dadurch wird ein Band zwischen Mensch und Tier geschaffen.“ Als ob die kleinen und großen Vierbeiner dem zustimmen wollten, „sangen“ sie auch beim „Lauda tu si“ mit, das die beiden Gottesdienstleiter anstimmten.

Elend in Spanien

Doch leider werden Hunde, Katze und Co. nicht überall als Mitgeschöpfe oder Wegbegleiter angesehen. In Spanien beispielsweise gibt es Stationen, die Straßenhunde für 10 bis maximal 21 Tage aufnehmen, ohne dass sich um die Tiere gekümmert wird. Nach diesem Zeitraum werden die Hunde vergast, egal ob sie jung, alt, trächtig oder säugende Muttertiere sind. Dieses Elend beschrieb Claudia Schäfer, die den Tierschutz in Spanien mit aller Kraft unterstützt. Die heute 54-Jährige ist 1995 bei den Tierschützern Hochtaunus aktiv geworden. Seit 2007 arbeitet sie mit Montse Rodriguez, einer Tierretterin im spanischen Cadiz, zusammen. Dort hilft sie, Tiere zu versorgen, Zäune zu bauen und Hunde zu vermitteln. 35 bis 40 leben ständig bei Rodriguez, weitere in Tierpensionen.

Das Vorurteil, dass durch die spanischen Hunde viele Vierbeiner aus deutschen Tierheimen nicht mehr vermittelt werden könnten, widerlegte Schäfer. „Schauen Sie mal in unsere Tierheime, dort gibt es fast nur große Hunde.“ Sie selbst habe sich durch Dutzende Tierheime bis nach Flensburg telefoniert, um einen kleinen Hund zu bekommen, doch Fehlanzeige. Daher vermittele sie seit 2007 vor allem kleine Hunde aus Spanien. Spenden kämen zu 100 Prozent dem Tierschutz zugute. Weitere Infos finde man auf der Homepage tierschutz-spanien.de

„Was gibt uns das Recht, so mit anderen Lebewesen umzugehen?“, fragte Pfarrer Wildfang im weiteren Verlauf des Gottesdienstes. Und gebe es überhaupt Rechte für Tiere, wollte er auch im Hinblick auf sogenannte Nutztiere wissen. Sei es in Ordnung, wenn wir sie nach einer Weile aufessen? Wenn ein Tier in Form eines viereckigen „Chicken McNugget“ auf dem Teller liege, stelle sich kaum jemand die Frage, wie es in den Schlachthöfen zugehe. „Das Weltbild müsste sich wandeln, damit Tiere keine Verfügungsmasse mehr sind“, stellte der Pfarrer fest. Die Fürbitte richte sich daher an alle Menschen, die das Unrecht erkennen und den Mut haben, sich einzusetzen.

Im Anschluss an den Gottesdienst zeigten die Mitglieder der Agility-Gruppe aus Neu-Anspach, wie viel Freude die Hunde an Bewegung haben. Durch einen Tunnel, über ein Hindernis und im Slalom über die Wiese - alle hatten viel Spaß an den Übungen.

Artikel vom 10.09.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 12.09.2013, 02:45 Uhr)

 

 

Artikel vom 08. September 2012

Auch Tiere sollen gesegnet sein

Hund, Katze, Kaninchen und Co. sind aus dem Leben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Selbst vor dem kirchlichen Segen macht die Liebe zum Tier keinen Halt.

Oberreifenberg. Sabine Noppeney (hinten) und Pfarrer Christoph Wildfang leiteten die Tiersegnung an der Gertrudiskapelle.	Foto: tzSabine Noppeney (hinten) und Pfarrer Christoph Wildfang leiteten die Tiersegnung an der Gertrudiskapelle. Foto: tz Lina war gekommen. Balou und Donald auch. An der Leine zogen die Vierbeiner ihre Herrchen und Frauchen hinterher. Vielleicht war es auch umgekehrt, aber jedenfalls waren Lina, Balou und Donald nur drei von vielen Hunden, die jetzt an der Gertrudiskapelle den ökumenischen Segen erhielten.

Es tummelten sich aber nicht nur Hunde der unterschiedlichsten Größen und Rassen auf der Wiese vor der Grabkapelle. Auch ein Pferd, Meerschweinchen und geflügelte Tiere fanden sich mit ihren Besitzern ein. Nachdem in den vergangenen Jahren der Segen allein von katholischer Seite gekommen war, gab es in diesem Jahr zum ersten Mal wieder eine ökumenische Zeremonie. Geleitet wurde sie von Gemeindereferentin Sabine Noppeney aus der katholischen und Pfarrer Christoph Wildfang aus der evangelischen Gemeinde.

Noppeney erinnerte zu Beginn, wie viel von Menschenhand verursachtes Elend in der Tierwelt herrscht. Allein 300 000 Tiere warteten in deutschen Tierheimen auf ein neues Zuhause – nur in Deutschland. Im Ausland sehe es teilweise noch katastrophaler aus. Allerdings gebe es auch Länder, in denen Tiere ganz anders gesehen würden, berichtete Pfarrer Wildfang. In Indien beispielsweise, wo er eine Zeitlang weilte, seien die Kühe heilig und jeder warte geduldig, wenn ein solcher Wiederkäuer gemütlich die Straße überquere. Für jedes Tier gebe es dort einen speziellen Tag im Jahr, an dem es geehrt werde. Hunden werde dann oft ein Blumenkranz umgelegt, auch wenn diese das teilweise etwas merkwürdig aufnehmen würden.

Tiere gehören zum Leben dazu und sind von der Schöpfung ebenso gewollt wie der Mensch. Mit dieser Meinung standen die beiden Leiter der christlichen Zeremonie nicht alleine, wie die vielen Teilnehmer zeigten. Und die Tiere nahmen den Segen gelassen entgegen.

Bevor die Tierfreunde bei Kaffee und Keksen noch ein wenig vor der Kapelle auf dem Berg verweilten, gab Tierschützerin Petra Just bekannt, das die Kollekte dieses Nachmittags für den Tierschutz in Spanien verwendet werden soll. Über die ehemalige Neu-Anspacherin Claudia Schäfer besteht Kontakt zu einer Auffangstation in dem Nachbarland, das wenig zimperlich mit Straßenhunden umgeht. Eine engagierte Spanierin hole dort Hunde aus Tötungsstationen, lasse sie kastrieren, um weiteres Elend zu vermeiden, und vermittle die armen Kreaturen weiter, informierte Petra Just. Das alles koste außer einem großen persönlichen Engagement natürlich auch Geld.

Mit ihrer Spende zeigten die über 50 Besucher des Freiluft-Gottesdienstes, dass auch sie ein Herz für diese Tiere haben. Immerhin waren etliche der anwesenden Hunde ebenfalls Wesen, die gerettet wurden und bei ihren jetzigen Besitzern ein schönes Zuhause gefunden haben. (tz)

 

Usinger Anzeiger

Schmitten 

Nicht allen Tieren geht es so gut

06.09.2012 - OBERREIFENBERG

Tiersegnung mit der katholischen Gemeindereferentin Sabine Noppeney und dem evangelischen Pfarrer Wildfang

(mg). Jedes Jahr werden 50 Millionen Geflügel in der Massentierhaltung produziert, die in engen Käfigen dahin vegetieren, sagte Pfarrer Christoph Wildfang nachdenklich.

Nicht aber „Miss Potta“, die mit ihrer jungen Besitzerin Emely zum ökumenischen Tiersegnungsgottesdienst nach Oberreifenberg gekommen war. Das Huhn saß eingekuschelt zwischen den Armen des Mädchens und vertraute ihr, obwohl etliche Hunde bellten und sich ihres Lebens freuten.

Gemeindereferentin Sabine Noppeney und Pfarrer Christoph Wildfang segnen nicht nur das Huhn Miss Potta von Emely und die Meerschweinchen von Juliane und Wolfgang Streit, auch die Schmusekatze von Dominic soll vor Schaden bewahrt bleiben. 	Foto: Götz

Gemeindereferentin Sabine Noppeney und Pfarrer Christoph Wildfang segnen nicht nur das Huhn Miss Potta von Emely und die Meerschweinchen von Juliane und Wolfgang Streit, auch die Schmusekatze von Dominic soll vor Schaden bewahrt bleiben. Foto: Götz

 

„Mögen wir unsere Tiere gern haben und die gesamte Schöpfung achten“, war der gemeinsame Tenor der Veranstaltung der katholischen Gemeindereferentin Sabine Noppeney und des evangelischen Pfarrers Wildfang, die in der schönen Freiluftveranstaltung der evangelischen Kirchengemeinde Arnoldshain und der katholischen Kirchengemeinde Niederreifenberg an der Gertrudiskapelle über 50 Zweibeiner mit ihren Gästen auf Pfoten, Hufen oder Krallen begrüßten.

„Herr erbarme dich - unsere Mitwesen müssen leiden“, beteten sie, denn jährlich landen 300000 Tiere in deutschen Tierheimen, 70000 werden ausgesetzt und 115 Millionen Wirbeltiere als Versuchstiere benutzt, auf die meist der sichere Tod wartet.

Als besonderer Gast trat Mischlingshündin Luna vor die Besucher, die von ihrer Besitzerin Petra Just (Schmitten) aus einer spanischen Tötungsstation gerettet wurde. Just bat um eine Spende für das Projekt der Tierschützerin Montse Rodriguez, die in Jerez de la Frontera den Verein www.dejateadoptarc.com unterhält. „In Spanien werden nicht vermittelbare Hunde nach zehn Tagen getötet“, machte Just die prekäre Lage deutlich und wies Interessierte auf ihre Freundin Claudia Schäfer hin, die in Hasselborn den alten Bahnhof für Tiere in Not erwarb und regelmäßig nach Spanien fliegt. Damit der Geldbeutel sich leichter öffnete, wurde den Gästen Kaffee und Gebäck gereicht.

Doch nicht alle lieben unsere Mitgeschöpfe, meinte Pfarrer Wildfang. „Manche lieben Füchse, aber gerade die, die Hühner haben, nicht so sehr.“ Wichtig sei es dennoch, die Schöpfung Gottes zu wahren und zu pflegen. Dann leitete er zu den zart geflügelten Tieren über: „Als ich Kind war, gab es viel mehr Schmetterlinge. Na ja, heute gibt es auch noch ein paar ...“ und er erzählte aus dem Land, in dem Tiere ganz besonders gewürdigt werden. „In Indien haben Kühe Vorfahrt und für fast jedes Tier gibt es einen Tag. So erhalten Hunde einen Blumenkranz, auch wenn sie ihn nur zwei Sekunden tragen und ihn dann zerreißen.“

Nach den gemeinsam gesungenen Liedern wurden die zahlreichen Tiere und die Zweibeiner mit dem Ursymbol Wasser gesegnet. „Möge Gott unsere Tiere vor Krankheit, Schmerz und Schaden bewahren“, bat Sabine Noppeney.

 

Frankfurter Neue Presse

15.06.2011 02:50 Uhr Lokales Usinger Land Eschbach Usingen

Ein Gottesdienst für Mensch und Tier

Der ökumenische Tiersegnungsgottesdienst in Eschbach erfreut sich wachsender Beliebtheit. An Pfingstmontag kamen weit über 100 Besucher mit ihren Haustieren auf das Gelände des Schäferhundevereins.

Von Tatjana Seibt

Eschbach. Für den kleinen Hund Nils (r.) sucht Claudia Schäfer ein liebevolles neues Zuhause. Foto: Seibt

Die überwiegende Anzahl der Gäste kam an Pfingstmontag mit Hunden zum ökumenischen Tiersegnungsgottesdienst. Doch auch Reiter, Tauben- und Hasenzüchter wagten sich auf das Gelände des Schäferhundevereins. Gestaltet wurde die Andacht von dem evangelischen Pfarrer Hans Bühler und von Diakon Joachim Pauli aus Grävenwiesbach. Sie mahnten zu Respekt vor der Schöpfung. Pauli segnete anschließend die Tiere.

Horst Gutberlet und Anja Morneweg vom Schäferhundeverein Neu-Anspach erklärten im Gottesdienst, was Agility- ist. Dieser aus England stammende Sport erfreue sich gerade bei den Hundebesitzern immer größerer Beliebtheit, erläuterte Gutberlet. Allerdings sei er nicht für alle Hunde geeignet, schränkte Morneweg die Möglichkeiten ein. "Das Verhältnis von Beinlänge zum Rücken muss stimmen", sagte sie. "Ein Dackel beispielsweise hätte bei diesem Sport extreme Probleme." Warum das so ist, demonstrierten Kerstin Weller und ihr Mischlingshund Fay. Begeistert sprang der Hund durch einen Reifen, krabbelte durch Tunnel und erklomm in Windeseile ein kleines Hausdach, um nur wenige Sekunden später über Hindernisse zu springen und Slalom zu laufen. Keine Frage, Wendigkeit und Spaß an der Bewegung sind Voraussetzung für diesen Sport, "bei dem die Beziehung zwischen Hund und Herr besonders gefestigt wird", sagte Gutberlet. Der Hund müsse sich zwar unterordnen, die Verständigung und der Umgang miteinander würden sich im gleichen Zug aber sehr verbessern.

Wie viel Spaß beide bei diesem Sport haben, das zeigten die Mitglieder der Agility-Gruppe im Anschluss an den Gottesdienst. Die Hunde nahmen jedes Hindernis und reagierten auf die wenigen Anweisungen, die die Halter gaben.

Doch nicht allen Tieren ist ein glückliches Leben beschieden, wie die engagierte Tierschützerin Claudia Schäfer verdeutlichte. Die Anspacherin vermittelt seit vielen Jahren Hunde, die sie aus spanischen Tötungsstationen rettet und nach Deutschland bringt. Und sie unterstützt die Selbsthilfe in Spanien, die etwa darin besteht, Kastrationen zu bezahlen, um die Anzahl der streunenden Tiere zu dezimieren.

Um Hilfe bat sie auch bei der Suche nach einem Hund, der am vergangenen Samstag entlaufen ist. Der einjährige Vierbeiner heißt Bandit, ist 45 Zentimeter groß, scheu und auf Frauen bezogen. Über Hinweise freut sich der Besitzer Marius Kölb. Er ist unter Telefon (0 61 72) 6 67 11 18 oder unter (01 60) 97 88 12 80 zu erreichen.

Artikel vom 15. Juni 2011, 03.24 Uhr (letzte Änderung 15. Juni 2011, 05.06 Uhr)

 


Usinger Anzeiger

Usingen 

Gedenkminute für verstorbene Haustiere

15.06.2011 - ESCHBACH

Tiersegnungsgottesdienst mit Pfarrer Hans Bühler und Diakon Joachim Pauly - Agility-Gruppe aus Neu-Anspach zu Gast

(cu). Die Schöpfung und die Verantwortung des Menschen für dieselbe standen im Mittelpunkt des Tiersegnungsgottesdiensts der Kirchengemeinde am Pfingstmontag. Pfarrer Hans Bühler und Diakon Joachim Pauly konnten fast 150 Besucher auf dem Hundesportgelände begrüßen.

Neben zahlreichen Hunden, einigen Pferden, Kaninchen, Meerschweinchen und Katzen waren in diesem Jahr sogar kleine Küken mit dabei, die den Segen erhielten. Als besondere Gäste empfing Pfarrer Bühler Vertreter der Agility-Abteilung des Schäferhundevereins Neu-Anspach. Anja Morneweg und Horst Gutberlet berichteten über diesen Sport, der aus England kommt und dort ursprünglich dazu diente, Wartezeiten bei großen Hundeausstellungen zu überbrücken. Heute, so Gutberlet, sei Agility in Deutschland der Hundesport, der am meisten Zulauf gewinne und das gelte für nahezu alle Altersgruppen. Kinder und Jugendliche seien ebenso dabei wie Rentner. Was die Hunde betreffe, so gebe es einige wenige Einschränkungen. Nicht geeignet seien sehr große Rassen sowie Hunde mit Rückenproblemen. „Es ist eine Art Unterordnung, die aber Spaß macht“, charakterisierte Morneweg ihre Faszination für diesen Sport. Das Verhältnis zwischen Hund und Halter werde dabei ein total anderes, ergänzte Gutberlet. Der Hund gebe im Training ein Feedback und man sehe, dass er Freude verspüre, wenn er etwas gut gemacht habe. So entstehe ein großes Vertrauensverhältnis und die Hunde haben gleichzeitig Bewegung und eine Aufgabe. Kerstin Weller gab mit ihrer Hündin Fay im aufgebauten Parcours ein Beispiel, wie toll die Zusammenarbeit von Mensch und Tier funktioniert.

Ein weiterer Gast im Gottesdienst war Claudia Schäfer aus Neu-Anspach, die sich seit Jahren für Hunde in spanischen Tötungsstationen einsetzt. Mehrmals im Jahr reist sie nach Spanien, unterstützt die Tierschützer vor Ort und bringt jedes Mal einige Tiere mit nach Deutschland, um sie zu vermitteln. Sämtliche Schutzgebühren, die sie dafür bekommt, spendet sie für Futter und Tierarztkosten. Ihr primäres Ziel sei es, so Schäfer, in Spanien etwas zu verändern, etwa indem man Kastrationsprogramme aufbaue, um die Zahl der herrenlosen Hunde zu senken. Von ihrem letzten Spanienbesuch hat sie eine Hundemutter und sieben Welpen mitgebracht, um sie vor dem sicheren Tod zu bewahren. Einen davon trug sie auf dem Arm, während sie vom Schicksal der Tiere berichtete.

Vor dem abschließendem Segen für die anwesenden Tiere und ihre Besitzer legte die Gemeinde noch eine Gedenkminute für alle gestorbenen Haustiere ein.

Anschließend ging Diakon Pauly auf die Tiere zu, spendete Streicheleinheiten und den Segen. „Die Tiersegnung ist kein Event, den man vielleicht einmal gesehen haben müsste“, bemerkte er dazu. Es sei auch kein Zauber dabei, der bei Krankheit den Tierarzt erspare. Vielmehr erbitte man Gottes Schutz und Geleit für das Tier und seine Familie.

Nach dem Gottesdienst wurde Kaffee und Kuchen angeboten und zum Schluss konnten die Besucher noch eine Vorführung der Agility-Gruppe bestaunen.

Diakon Joachim Pauly segnet Fay und ihre Besitzerin Kerstin Weller von der Agility-Gruppe. Foto: Urbano


 

Printausgabe vom 18.07.2008

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Claudia Schäfer rettete elf kleine Mischlingshunde

vor dem sicheren Tod in Spanien.

Foto: Seibt

 
   

Ein Leben für herrenlose Hunde aus Spanien

Von Tatjana Seibt 

 Neu-Anspach. «Sie werden stranguliert, und es werden ihnen die Beine gebrochen, und dann werden sie liegen gelassen oder sie verdursten und verhungern in den Käfigen. Andere werden mit einem Muskellähmungsmittel gespritzt und müssen qualvoll verenden.» So schrecklich beschreibt Claudia Schäfer aus Neu-Anspach die Zustände in den «Perreras», den spanischen Tötungsstationen für Hunde. Zustände, die sie vor zwei Jahren selbst gesehen hat, und grausame Bilder, die sie nie wieder los lassen werden.

 

Dass sich Claudia Schäfer so stark engagiert, ist aber nicht erst seit zwei Jahren so. Als sie vor 13 Jahren ihr Haus mit Garten in der Kernstadt kaufte, ereilte sie zunächst selbst ein tragisches Schicksal. Denn zwei Tage nach ihrem Einzug starb ihr Mann. «Damals suchte ich Trost und wollte eine Katze», erzählt sie. Bei ihrer Suche durchstreifte sie viele Tierheime, wurde aber nicht fündig. Zumindest nicht, was eine Katze anging. 1. Dafür allerdings fanden viele Tiere etwas: eine engagierte Helferin, die ehrenamtlich in den Tierheimen 2. arbeitet sowie kranke und verletzte Tiere bei sich zu Hause liebevoll pflegt.

«Ich habe 120 Quadratmeter Platz und wohne alleine», sagt Claudia Schäfer. In zehn Jahren hat sie schätzungsweise 150 Tieren wieder auf die Beine geholfen, und sie engagierte sich als Flugpatin, die vermittelte Tiere aus dem Ausland nach Deutschland begleitet und auf die Vierbeiner aufpasst. Vor zwei Jahren reiste sie nach Spanien und kam über Bekannte das erste Mal zu einer Tötungsstation 3. «Die Tiere werden dort zehn Tage lang aufbewahrt und dann umgebracht, wenn sie nicht vermittelt wurden oder der Besitzer sie nicht abholt», erzählt Schäfer, und die Erinnerung an die Bilder lassen sie erschaudern. Das Futter dort sei knapp, und die Haltung bezeichnet sie schlichtweg grausam.

Was sie in dem südeuropäischen Land sah, tote Tiere in Kühltruhen, leidende, gequälte und verstümmelte Vierbeiner – das ließ sie nicht kalt, und es machte es unmöglich, nichts zu tun. Seit zwei Jahren rettet sie deshalb so viele Hunde aus der Tötungsstation «Jerez de la Frontera», wie es nur geht. Und das zusammen mit den spanischen Tierschützern.

Dafür lebt Claudia Schäfer bescheiden und nimmt von ihrer Witwenrente nur das Nötigste für sich in Anspruch, den Rest gibt sie für die Tiere aus. Manche von ihnen muss sie freikaufen, anderen die Impfungen bezahlen. Zusammen mit den Spaniern versucht sie, die Haltungsbedingungen zu verbessern, und gleichzeitig sucht sie in Deutschland liebevolle neue Halter. Claudia Schäfer vermittelt ausschließlich kleine Hunde, oftmals wenige Monate alt. Was ganz gut passt: «In Deutschland sind die Tierheime voll mit großen Hunden, kleine gibt es kaum.»

Den Tiernachwuchs nimmt sie geimpft aus Spanien mit. Jeder Cent, den die Hundeliebhaberin zur Verfügung hat, gibt sie für die Tiere aus. Außerdem sammelt sie Futterspenden im Hochtaunuskreis, die sie an die Tierschützer in Spanien weiterleitet. In ihrem Haus bewohnt sie nur einen einzigen Raum
4., der Rest des Hauses und der Garten steht den kleinen Hunden zur Verfügung. Elf kleine Mischlinge hat sie derzeit bei sich aufgenommen und sucht nun neue Herrchen. Die Tiere gibt‘s nur gegen einen Schutzvertrag. Denn: «Ich möchte sicherstellen, dass es die Tiere langfristig bei ihren neuen Herren gut haben.»

Wer den süßen Vierbeinern ein neues Zuhause geben möchte, der kann Claudia Schäfer unter der Telefonnummer (0 60 81) 4 12 54
(oder unter tierhilfe-spain-lapdogs@gmx.de) erreichen
 

 
 1.  (Im örtlichen Tierschutzverein habe ich dann 2 Katzenbabies von 2-3 Wochen gefunden und dabei 6 Babies noch dazu in Pflege genommen weil sie keine Pflegestelle mehr hatten, daraus wurde dann eine private Pflegestelle für Katzen (auch Meerschweinchen, Buntspecht, Ratten, Wildkaninchen Baby usw. und aus 2 eigenen wurden dann mit der Zeit 8, von denen aber leider eine geklaut, 3 gestorben, eine beschlossenen hatte woanders hinzuziehen wo keine anderen Katzen und Hunde sind und so sind nur 3 geblieben)) 

2.  (In Tierheime habe ich nicht geholfen, ich war nur private Pflegestelle im örtlichen Tierschutzverein und hatte in 1,5Jahren mehr als 100 Pflegetiere im Haus, vom 2 Wochen alten Katzenbaby bis zu mehrjährigen wilden Katzen, manchmal mehr als 15 Stück gleichzeitig)

3.  ( nachdem ich 7 Jahre schon in Tierheimen in Tenerifa, Roquetas de Mar (Andalusien), Javea (Costa Blanca), Thessaloniki (Griechenland) geholfen hatte, die von deutschen Orgas geleitet waren und keine Perreras waren).

4. (stimmt nicht, ich habe ein Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Bad und sogar ein Arbeitszimmer für mich, die Pflegehunde und die Katzen haben nur 3 Zimmer und den Speicher und sonst teilen wir uns das Haus und den Garten ;-).

 


 

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Usinger Land

18.07.2008

 

Engagierter Tierschutz ist zur Lebensaufgabe geworden – Claudia Schäfer aus Neu-Anspach rettet Hunde in Spanien vor dem sicheren Tod:

Neu-Anspach. „Sie werden stranguliert, die Beine gebrochen und liegen gelassen oder sie verdursten und verhungern in den Käfigen. Andere werden mit einem Muskellähmungsmittel gespritzt und müssen qualvoll verenden“, beschreibt Claudia Schäfer aus Neu-Anspach die Zustände in den Perreras, den spanischen Tötungsstationen für Hunde. Zustände, Umstände, die sie vor zwei Jahren gesehen hat. Bilder die sie nie wieder los lassen werden und deren unvorstellbare Grausamkeit kaum mit Worten zu beschreiben ist.

Vor zwei Jahren machte die Anspacherin Urlaub in Spanien und kam durch Bekannte mit einer spanischen Tierschutzorganisation in Kontakt. Tiere hat Claudia Schäfer schon immer geliebt. Ihnen zu helfen, ist schon fast so etwas wie eine Lebensaufgabe für sie geworden. Dass sich Schäfer überdurchschnittlich für das Leben engagiert, ist nicht erst seit zwei Jahren so. Als sie vor 13 Jahren ihr Haus mit Garten in der Kernstadt kaufte, ereilte sie selbst erst einmal ein tragisches Schicksal. Denn zwei Tage nach ihrem Einzug starb ihr Mann. „Damals suchte ich Trost und wollte eine Katze“, so die Tierschützerin. Auf der Suche durchstreifte sie viele Tierheime, wurde aber nicht fündig. Zumindest nicht was eine Katze anging. Dafür haben die vielen Tiere allerdings etwas gefunden, nämlich eine engagierte Helferin, die ehrenamtlich in den Tierheimen arbeitete, kranke und verletzte Tiere bei sich zu Hause liebevoll pflegte. „Ich habe 120 Quadratmeter Platz und wohne alleine.“ In zehn Jahren hat sie rund 100 Tieren wieder auf die Beine geholfen, engagierte sich als Flugpatin für Tiere aus dem Ausland.

Vor zwei Jahren kam Schäfer zu einer spanischen Perrera, einer Tötungsstation. „Die Tiere werden dort zehn Tage lang aufbewahrt und dann umgebracht, wenn sie nicht vermittelt wurden oder der Besitzer sie abholt“, erzählt Schäfer und die Erinnerung an die Bilder lassen sie schaudern. Das Futter dort ist knapp, die Haltung bezeichnet sie schlichtweg nur als „grausam“. „In Deutschland sind die Tierheime voll mit großen Hunden, kleine gibt es kaum“, weiß Schäfer aus eigener Erfahrung. Was die Anspacherin dort sah, tote Tiere in Kühltruhen, leidende, gequälte und verstümmelte Hunde, das ließ sie nicht kalt und weggehen, ohne zu helfen, ist nicht ihr Fall. Seit zwei Jahren rettet sie deshalb so viele Hunde wie es nur geht, zusammen mit den spanischen Tierschützern aus der Tötungsstation „Jerez de Frontera“. Dafür lebt Schäfer bescheiden, nimmt von ihrer Witwenrente nur das Nötigste für sich in Anspruch, den Rest gibt sie für die Tiere aus. Manche Tiere muss sie freikaufen, anderen die Impfungen bezahlen. Zusammen mit den Spaniern versucht sie, die Haltungsbedingungen zu verbessern und sucht gleichzeitig in Deutschland neue Besitzer. Claudia Schäfer vermittelt ausschließlich kleine Hunde, oftmals wenige Monate alt. Die nimmt sie geimpft aus Spanien mit.

Außerdem sammelt sie Futterspenden im Hochtaunuskreis, die sie an die Tierschützer weiter leitet. In ihrem Haus bewohnt sie nur einen einzigen Raum, der Rest des Hauses und der Garten steht den kleinen Hunden zur freien Verfügung. Elf kleine Mischlinge hat sie derzeit bei sich aufgenommen. Die gibt's nur gegen Schutzvertrag. Weitere Infos gibt’s unter Telefon 06081 - 41254 oder per e-Mail an: tierhilfe-spain-lapdogs@gmx.de. Weitere Bilder gibt es im Internet unter www.Usinger-Land-Extra.de.

Von Tatjana Seibt

 

 

 

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